Die USA gelten ja nicht wirklich als Hort der gehobenen Esskultur. Aber das bedeutet nicht, dass man hier nicht gut isst. Dank einer Unzahl von Immigranten gibt es hier eine Unzahl von von verschiedenen Restaurants: Thai, Japanisch, Französisch, Mexikanisch etc. Außerdem hat die Foodie (aka Leute die gerne Essen fotografieren und dann darüber bloggen) Bewegung einiges am Essverhalten der Amerikaner verändert (hier muss immer alles gleich eine Bewegung, Revolution oder Party sein, sonst kümmert es keinen). Leider gilt das oft nur für die Besserverdienenden.
Denn wie überall hat auch hier gutes Essen einfach seinen Preis. Und wenn man sparen muss, dann halt auch beim Essen. Es wird hier einem aber auch echt leicht gemacht. Mit 5 USD mit man dabei, wenn man sich nicht zu viele Gedanken darüber macht, was man seinem Körper gerade antut. Aber wie schlecht ist das Essen nun wirklich? Was kann man von den unzähligen Fast-Food-Läden letzten Endes erwarten?
Mit „Am Futtertrog“ werde ich unregelmäßigen Abständen Selbstversuche durchführen, ganz im Sinne des investigativem Journalismus. Hauptziel werden die dubiosen Orte sein, Orte vor denen euch Lafer, Mälzer und Co immer gewarnt haben. Orte an denen RTL normalerweise den Pannentrupp hinschickt, der dann resigniert wieder abreist, weil nichts mehr zu machen ist. Mal schauen wie lange das meine Arterien mitmachen.
Tapferer Mitstreiter bei meiner ersten Expedition war Axel, der grundsätzlich dem urteutonischen Grundsatz folgt: „Es wird gegesse, was uff de Tisch kommt. Und wenn es längä dauäd!“, was in seinem Fall meistens bedeutet, dass er die Reste mit nach Hause nimmt und später warm macht. Find ich gut, auch wenn ich bei manchen Gerichten nicht weiß, wie das sein Magen mitmacht.
Das erste Ziel des Abends nannte sich: „Wiener Schnitzel“, eine Ketter, die wider Erwartung kein einziges Schnitzel auf dem Menüplan hat. Stattdessen werden Hot-Dogs in allen Variationen angeboten. Besonders appetitlich ist die verdreckt-gelbe Markenfarbe, die schon von weitem zu erkennen ist. Ich habe mir einen Chili-Dog geleistet. Wie ihr anhand der Bilder sehen könnt, wurde der mit viel Liebe zum Detail zubereitet. Und wie wars? Naja, ein ehemaliger Kollege würde sagen: „Der Hunger treibts runter und der Geiz hälts unten.“
Anschließend ging es zu Taco Bell, der örtlichen Mexikaner-Kette. Axel wollte das schon immer mal probieren, aber seine US-Kollegen hatten sich immer kategorisch geweigert, mitzukommen. Ich hatte einen 5-Layer-Burrito (Buritto = Dürüm, jedoch ohne weiße Soße. Scharf is optional.) und wenn man sich ganz dolle konzentrierte konnte man sich auch 5 Lagen einbilden. Wirklich geschmeckt hat es nicht, will heißen: Ich habe wirklich nichts geschmeckt. Es war weich, warm und hat satt gemacht. Ich glaube mehr konnte man ohnehin nicht erwarten.
Mittlerweile hatten wir glasige Augen und waren auch schon ein bisschen am wimmern. Als krönenden Abschluss haben wir uns dann noch einen Kalifornischen Dönerladen angetan. Anscheinend ist das immer noch nicht so bekannt, denn der Verkäufer hat sich dann erstmal Zeit genommen, uns langsam zu erklären, was ein Döner Kebab eigentlich ist und wie lecker das sei. Wir haben aufmerksam zugehört und dann bestellt. Es war erstaunlich lecker, nur hab ich nicht ganz verstanden, warum meine Pommes süß waren. Bilder haben wir keine mehr gemacht, wir waren zu KO.